シューベルト 美しき水車小屋の娘 Die schöne Müllerin


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 この曲については、ここで私が改めて述べる必要はないと思います。ただ、最後に主人公が、悲しみのあまり
小川に身を投げてしまう、という悲劇であるにもかかわらず、全編を通して流れるある種の明るさが印象的です。
物語(と言ってよければ)の背景が、小川や森や水車小屋、といった牧歌的なものであることがそうさせている
のかもしれません。
 現在私は、次の7種類の録音を持っています。

  1 (ten) ペーター・シュライヤー (guit) コンラート・ラゴスニック
		(BERLIN Classics 0011232BC)	1980年5〜7月録音
  2 (bar) ディートリッヒ・フィッシャー=ディスカウ (pf) ジェラルド・ムーア
		(EMI 5 66959 2)			1961年12月録音
  3 (bar) ディートリッヒ・フィッシャー=ディスカウ (pf) ジェラルド・ムーア
		(DG F35G 50127)			1971/72年録音
  4 (bar) ディートリッヒ・フィッシャー=ディスカウ (pf) ジェラルド・ムーア
		(EMI TOCE-7236)			1961年12月録音
  5 (mes) ブリギッテ・ファスベンダー (pf) アリベルト・ライマン
		(DG 445 863-2)			1993年10月録音
  6 (bar) ディートリッヒ・フィッシャー=ディスカウ (pf) ジェラルド・ムーア
		(LONDON)				1951〜58年録音(モノーラル)
  7 (ten) ペーター・シュライヤー (PF) アンドラーシュ・シフ
		(LONDON POCL-5197)			1989年8月録音

 上記のうち、2と4は、同じものです。2が国内盤、4が輸入盤ですが、輸入盤の方には、ミュラーの原詩ど
おりに、最初と最後の「語り」の部分( PrologとEpilog )も収録されているので、特に掲載しました。この語
りは、LP時代の国内盤にはきちんと入っていたのですが、CDでは割愛されてしまったようです。理由は分か
りません。また、この「語り」は、5のファスベンダー盤にも入っています。1は珍しいギター伴奏による演奏
で、この組み合わせによる演奏が、日本でも何回か行われました(私はテレビで見ました)。曲想からいって、
この曲はギター伴奏もまたふさわしい演奏形態であると思います。牧歌的な部分がよりいっそう鮮明になるよう
な気がします。
 ところで、私は何かの本で、ミュラーの詩は、大した作品ではなかったのであるが、シューベルトが作曲した
ために後世に残った、などということを読んだ記憶があります。どんなものでしょうか。

1. Das Wandern さすらい

	Das Wandern ist des Müllers Lust,
	Das Wandern!
	Das muß ein schlechter Müller sein,
	Dem niemals fiel das Wandern ein,
	Das Wandern.

	Vom Wasser haben wir's gelernt,
	Vom Wasser!
	Das hat nicht Rast bei Tag und Nacht,
	Ist stets auf Wanderschaft bedacht,
	Das Wasser.

	Das sehn wir auch den Rädern ab,
	Den Rädern!
	Die gar nicht gerne stille stehn,

	Die sich mein Tag nicht müde drehn,
	Die Räder.

	Die Steine selbst, so schwer sie sind,
	Die Steine!
	Sie tanzen mit den muntern Reihn
	Und wollen gar noch schneller sein,
	Die Steine.

	O Wandern, Wandern, meine Lust,
	O Wandern!
	Herr Meister und Frau Meisterin,
	Laßt mich in Frieden weiterziehn
	Und wandern.

2. Wohin? いずこへ?

	Ich hört' ein Bächlein rauschen
	Wohl aus dem Felsenquell,
	Hinab zum Tale rauschen
	So frisch und wunderhell.

	Ich weiß nicht, wie mir wurde,
	Nicht, wer den Rat mir gab,
	Ich mußte auch hinunter
	Mit meinem Wanderstab.

	Hinunter und immer weiter
	Und immer dem Bache nach,
	Und immer frischer rauschte
	Und immer heller der Bach.

	Ist das denn meine Straße?
	O Bächlein, sprich, wohin?
	Du hast mit deinem Rauschen
	Mir ganz berauscht den Sinn.

	Was sag ich denn vom Rauschen?
	Das kann kein Rauschen sein:
	Es singen wohl die Nixen
	Tief unten ihren Reihn.

	Laß singen, Gesell, laß rauschen
	Und wandre fröhlich nach!
	Es gehn ja Mühlenräder
	In jedem klaren Bach.

3. Halt!  止まれ!

	Eine Mühle seh ich blinken
	Aus den Erlen heraus,
	Durch Rauschen und Singen
	Bricht Rädergebraus.

	Ei willkommen, ei willkommen,
	Süßer Mühlengesang!
	Und das Haus, wie so traulich!
	Und die Fenster, wie blank!

	 Und die Sonne, wie helle
	Vom Himmel sie scheint!
	Ei, Bächlein, liebes Bächlein,
	War es also gemeint?

4. Danksagung an den Bach 小川への感謝

	War es also gemeint,
	Mein rauschender Freund?
	Dein Singen, dein Klingen,
	War es also gemeint?

	Zur Müllerin hin!
	So lautet der Sinn.
	Gelt, hab' ich's verstanden?
	Zur Müllerin hin!

	Hat sie dich geschickt?
	Oder hast mich berückt?
	Das möcht ich noch wissen,
	Ob sie dich geschickt.

	Nun wie's auch mag sein,
	Ich gebe mich drein:
	Was ich such, hab ich funden,
	Wie's immer mag sein.

	Nach Arbeit ich frug,
	Nun hab ich genug
	Für die Hände, fürs Herze
	Vollauf genug!

5. Am Feierabend  仕事を終えて

	Hätt ich tausend
	Arme zu rühren!
	Könnt ich brausend
	Die Räder führen!
	Könnt ich wehen
	Durch alle Haine!
	Könnt ich drehen
	Alle Steine!
	Daß die schöne Müllerin
	Merkte meinen treuen Sinn!

	Ach, wie ist mein Arm so schwach!
	Was ich hebe, was ich trage,
	Was ich schneide, was ich schlage,
	Jeder Knappe tut mir's nach.
	Und da sitz ich in der großen Runde,
	In der stillen kühlen Feierstunde,
	Und der Meister spricht zu allen:
	Euer Werk hat mir gefallen;
	Und das liebe Mädchen sagt
	Allen eine gute Nacht.

6. Der Neugierige ききたがり屋

	Ich frage keine Blume,
	Ich frage keinen Stern,
	Sie können mir alle nicht sagen,
	Was ich erführ so gern.

	Ich bin ja auch kein Gärtner,
	Die Sterne stehn zu hoch;
	Mein Bächlein will ich fragen,
	Ob mich mein Herz belog.

	O Bächlein meiner Liebe,
	Wie bist du heut so stumm?
	Will ja nur eines wissen,
	Ein Wörtchen um und um.

	Ja heißt das eine Wörtchen,
	Das andre heißet Nein,
	Die beiden Wörtchen
	Schließen die ganze Welt mir ein.

	O Bächlein meiner Liebe,
	Was bist du wunderlich!
	Will's ja nicht weitersagen,
	Sag, Bächlein, liebt sie mich?

7. Ungeduld いらだち

	Ich schnitt es gern in alle Rinden ein,
	Ich grüb es gern in jeden Kieselstein,
	Ich möcht es sä'n auf jedes frische Beet
	Mit Kressensamen, der es schnell verrät,
	Auf jeden weißen Zettel möcht ich's schreiben:
	Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben.

	Ich möcht mir ziehen einen jungen Star,
	Bis daß er spräch die Worte rein und klar,
	Bis er sie spräch mit meines Mundes Klang,
	Mit meines Herzens vollem, heißem Drang;
	Dann säng er hell durch ihre Fensterscheiben:
	Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben.

	Den Morgenwinden möcht ich's hauchen ein,
	Ich möcht es säuseln durch den regen Hain;
	Oh, leuchtet' es aus jedem Blumenstern!
	Trüg es der Duft zu ihr von nah und fern!
	Ihr Wogen, könnt ihr nichts als Räder treiben?
	Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben.

	Ich meint, es müßt in meinen Augen stehn,
	Auf meinen Wangen müßt man's brennen sehn,
	Zu lesen wär's auf meinem stummen Mund,
	Ein jeder Atemzug gäb's laut ihr kund,
	Und sie merkt nichts von all dem bangen Treiben:
	Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben.


8. Morgengruß 朝のあいさつ

	Guten Morgen, schöne Müllerin!
	Wo steckst du gleich das Köpfchen hin,
	Als wär dir was geschehen?
	Verdrießt dich denn mein Gruß so schwer?
	Verstört dich denn mein Blick so sehr?
	So muß ich wieder gehen.

	O laß mich nur von ferne stehn,
	Nach deinem lieben Fenster sehn,
	Von ferne, ganz von ferne!
	Du blondes Köpfchen, komm hervor!
	Hervor aus eurem runden Tor,
	Ihr blauen Morgensterne!

	Ihr schlummertrunknen Äugelein,
	Ihr taubetrübten Blümelein,
	Was scheuet ihr die Sonne?
	Hat es die Nacht so gut gemeint,
	Daß ihr euch schließt und bückt und weint
	Nach ihrer stillen Wonne?

	Nun schüttelt ab der Träume Flor
	Und hebt euch frisch und frei empor
	In Gottes hellen Morgen!
	Die Lerche wirbelt in der Luft,
	Und aus dem tiefen Herzen ruft
	Die Liebe Leid und Sorgen.

9. Des Müllers Blumen 水車小屋の花

	Am Bach viel kleine Blumen stehn,
	Aus hellen blauen Augen sehn;
	Der Bach, der ist des Müllers Freund,
	Und hellblau Liebchens Auge scheint,
	Drum sind es meine Blumen.

	Dicht unter ihrem Fensterlein,
	Da will ich pflanzen die Blumen ein,
	Da ruft ihr zu, wenn alles schweigt,
	Wenn sich ihr Haupt zum Schlummer neigt,
	Ihr wißt ja, was ich meine.

	Und wenn sie tät die Äuglein zu
	Und schläft in süßer, süßer Ruh,
	Dann lispelt als ein Traumgesicht
	Ihr zu: Vergiß, vergiß mein nicht!
	Das ist es, was ich meine.

	Und schließt sie früh die Laden auf,
	Dann schaut mit Liebesblick hinauf:
	Der Tau in euren Äugelein,
	Das sollen meine Tränen sein,
	Die will ich auf euch weinen.

10. Tränenregen 涙の雨

	Wir saßen so traulich beisammen
	Im kühlen Erlendach,
	Wir schauten so traulich zusammen
	Hinab in den rieselnden Bach.

	Der Mond war auch gekommen,
	Die Sternlein hinterdrein,
	Und schauten so traulich zusammen
	In den silbernen Spiegel hinein.

	Ich sah nach keinem Monde,
	Nach keinem Sternenschein,
	Ich schaute nach ihrem Bilde,
	Nach ihren Augen allein.

	Und sahe sie nicken und blicken
	Herauf aus dem seligen Bach,
	Die Blümlein am Ufer, die blauen,
	Sie nickten und blickten ihr nach.

	Und in den Bach versunken
	Der ganze Himmel schien
	Und wollte mich mit hinunter
	In seine Tiefe ziehn.

	Und über den Wolken und Sternen,
	Da rieselte munter der Bach
	Und rief mit Singen und Klingen:
	Geselle, Geselle, mir nach!

	Da gingen die Augen mir über,
	Da ward es im Spiegel so kraus;
	Sie sprach: Es kommt ein Regen,
	Ade, ich geh nach Haus.

11. Mein! 私のもの!

	Bächlein, laß dein Rauschen sein!
	Räder, stellt euer Brausen ein!
	All ihr muntern Waldvögelein,
	Groß und klein,
	Endet eure Melodein!
	Durch den Hain
	Aus und ein
	Schalle heut ein Reim allein:
	Die geliebte Müllerin ist mein!
	Mein!
	Frühling, sind das alle deine Blümelein?
	Sonne, hast du keinen hellern Schein?
	Ach, so muß ich ganz allein
	Mit dem seligen Worte mein
	Unverstanden in der weiten Schöpfung sein!

12. Pause 休み

	Meine Laute hab ich gehängt an die Wand,
	Hab sie umschlungen mit einem grünen Band -
	Ich kann nicht mehr singen, mein Herz ist zu voll,
	Weiß nicht, wie ich's in Reime zwingen soll.
	Meiner Sehnsucht allerheißesten Schmerz
	Durft ich aushauchen in Liederscherz,
	Und wie ich klagte so süß und fein,
	Glaubt ich doch, mein Leiden wär nicht klein.
	Ei, wie groß ist wohl meines Glückes Last,
	Daß kein Klang auf Erden es in sich faßt?

	Nun, liebe Laute, ruh an dem Nagel hier!
	Und weht ein Lüftchen über die Saiten dir,
	Und streift eine Biene mit ihren Flügeln dich,
	Da wird mir so bange, und es durchschauert mich.
	Warum ließ ich das Band auch hängen so lang?
	Oft fliegt's um die Saiten mit seufzendem Klang.
	Ist es der Nachklang meiner Liebespein?
	Soll es das Vorspiel neuer Lieder sein?

13. Mit dem grünen Lautenbande 緑色のリボンで

	»Schad um das schöne grüne Band,
	Daß es verbleicht hier an der Wand,
	Ich hab das Grün so gern!«
	So sprachst du, Liebchen, heut zu mir;
	Gleich knüpf ich's ab und send es dir:
	Nun hab das Grüne gern!

	Ist auch dein ganzer Liebster weiß,
	Soll Grün doch haben seinen Preis,
	Und ich auch hab es gern.
	Weil unsre Lieb ist immergrün,
	Weil grün der Hoffnung Fernen blühn,
	Drum haben wir es gern.

	Nun schlinge in die Locken dein
	Das grüne Band gefällig ein,
	Du hast ja's Grün so gern.
	Dann weiß ich, wo die Hoffnung wohnt,
	Dann weiß ich, wo die Liebe thront,
	Dann hab ich's Grün erst gern.

14. Der Jäger 狩人

	Was sucht denn der Jäger am Mühlbach hier?
	Bleib, trotziger Jäger, in deinem Revier!
	Hier gibt es kein Wild zu jagen für dich,
	Hier wohnt nur ein Rehlein, ein zahmes, für mich,
	Und willst du das zärtliche Rehlein sehn,
	So laß deine Büchsen im Walde stehn,
	Und laß deine klaffenden Hunde zu Haus,
	Und laß auf dem Horne den Saus und Braus,
	Und schere vom Kinne das struppige Haar,
	Sonst scheut sich im Garten das Rehlein fürwahr.
	Doch besser, du bliebest im Walde dazu
	Und ließest die Mühlen und Müller in Ruh.
	Was taugen die Fischlein im grünen Gezweig?
	Was will den das Eichhorn im bläulichen Teich?
	Drum bleibe, du trotziger Jäger, im Hain,
	Und laß mich mit meinen drei Rädern allein;
	Und willst meinem Schätzchen dich machen beliebt,
	So wisse, mein Freund, was ihr Herzchen betrübt:
	Die Eber, die kommen zur Nacht aus dem Hain
	Und brechen in ihren Kohlgarten ein
	Und treten und wühlen herum in dem Feld:
	Die Eber, die schieß, du Jägerheld!

15. Eifersucht und Stolz ねたみと誇り

	Wohin so schnell, so kraus und wild, mein lieber Bach?
	Eilst du voll Zorn dem frechen Bruder Jäger nach?
	Kehr um, kehr um, und schilt erst deine Müllerin
	Für ihren leichten, losen, kleinen Flattersinn.
	Sahst du sie gestern abend nicht am Tore stehn,
	Mit langem Halse nach der großen Straße sehn?
	Wenn vom den Fang der Jäger lustig zieht nach Haus,
	Da steckt kein sittsam Kind den Kopf zum Fenster 'naus.
	Geh, Bächlein, hin und sag ihr das; doch sag ihr nicht,
	Hörst du, kein Wort von meinem traurigen Gesicht.
	Sag ihr: Er schnitzt bei mir sich eine Pfeif' aus Rohr
	Und bläst den Kindern schöne Tänz' und Lieder vor. 
	And plays for the children pretty dances and songs.

16. Die liebe Farbe 好きな色

	In Grün will ich mich kleiden,
	In grüne Tränenweiden:
	Mein Schatz hat's Grün so gern.
	Will suchen einen Zypressenhain,
	Eine Heide von grünen Rosmarein:
	Mein Schatz hat's Grün so gern.

	Wohlauf zum fröhlichen Jagen!
	Wohlauf durch Heid' und Hagen!
	Mein Schatz hat's Jagen so gern.
	Das Wild, das ich jage, das ist der Tod;
	Die Heide, die heiß ich die Liebesnot:
	Mein Schatz hat's Jagen so gern.

	Grabt mir ein Grab im Wasen,
	Deckt mich mit grünem Rasen:
	Mein Schatz hat's Grün so gern.
	Kein Kreuzlein schwarz, kein Blümlein bunt,
	Grün, alles grün so rings und rund!
	Mein Schatz hat's Grün so gern.

17. Die böse Farbeいやな色

	Ich möchte ziehn in die Welt hinaus,
	Hinaus in die weite Welt;
	Wenn's nur so grün, so grün nicht wär,
	Da draußen in Wald und Feld!

	Ich möchte die grünen Blätter all
	Pflücken von jedem Zweig,
	Ich möchte die grünen Gräser all
	Weinen ganz totenbleich.

	Ach Grün, du böse Farbe du,
	Was siehst mich immer an
	So stolz, so keck, so schadenfroh,
	Mich armen weißen Mann?

	Ich möchte liegen vor ihrer Tür
	In Sturm und Regen und Schnee.
	Und singen ganz leise bei Tag und Nacht
	Das eine Wörtchen: Ade!

	Horch, wenn im Wald ein Jagdhorn schallt,
	Da klingt ihr Fensterlein!
	Und schaut sie auch nach mir nicht aus,
	Darf ich doch schauen hinein.

	O binde von der Stirn dir ab
	Das grüne, grüne Band;
	Ade, ade! Und reiche mir
	Zum Abschied deine Hand!


18. Trockne Blumenしぼんだ花

	Ihr Blümlein alle,
	Die sie mir gab,
	Euch soll man legen
	Mit mir ins Grab.

	Wie seht ihr alle
	Mich an so weh,
	Als ob ihr wüßtet,
	Wie mir gescheh?

	Ihr Blümlein alle,
	Wie welk, wie blaß?
	Ihr Blümlein alle,
	Wovon so naß?

	Ach, Tränen machen
	Nicht maiengrün,
	Machen tote Liebe
	Nicht wieder blühn.

	Und Lenz wird kommen,
	Und Winter wird gehn,
	Und Blümlein werden
	Im Grase stehn.

	Und Blümlein liegen
	In meinem Grab,
	Die Blümlein alle,
	Die sie mir gab.

	Und wenn sie wandelt
	Am Hügel vorbei
	Und denkt im Herzen:
	Der meint' es treu!

	Dann, Blümlein alle,
	Heraus, heraus!
	Der Mai ist kommen,
	Der Winter ist aus.

19. Der Müller und der Bach 水車小屋と小川

	Der Müller:
	Wo ein treues Herze
	In Liebe vergeht,
	Da welken die Lilien
	Auf jedem Beet;

	Da muß in die Wolken
	Der Vollmond gehn,
	Damit seine Tränen
	Die Menschen nicht sehn;

	Da halten die Englein
	Die Augen sich zu
	Und schluchzen und singen
	Die Seele zur Ruh.

	Der Bach:
	Und wenn sich die Liebe
	Dem Schmerz entringt,
	Ein Sternlein, ein neues,
	Am Himmel erblinkt;

	Da springen drei Rosen,
	Halb rot und halb weiß,
	Die welken nicht wieder,
	Aus Dornenreis.

	Und die Engelein schneiden
	Die Flügel sich ab
	Und gehn alle Morgen
	Zur Erde herab.

	Der Müller:
	Ach Bächlein, liebes Bächlein,
	Du meinst es so gut:
	Ach Bächlein, aber weißt du,
	Wie Liebe tut?

	Ach unten, da unten
	Die kühle Ruh!
	Ach Bächlein, liebes Bächlein,
	So singe nur zu.


20. Des Baches Wiegenlied小川の子守歌

	Gute Ruh, gute Ruh!
	Tu die Augen zu!
	Wandrer, du müder, du bist zu Haus.
	Die Treu' ist hier,
	Sollst liegen bei mir,
	Bis das Meer will trinken die Bächlein aus.

	Will betten dich kühl
	Auf weichem Pfühl
	In dem blauen kristallenen Kämmerlein.
	Heran, heran,
	Was wiegen kann,
	Woget und wieget den Knaben mir ein!

	Wenn ein Jagdhorn schallt
	Aus dem grünen Wald,
	Will ich sausen und brausen wohl um dich her.
	Blickt nicht herein,
	Blaue Blümelein!
	Ihr macht meinem Schläfer die Träume so schwer.

	Hinweg, hinweg
	Von dem Mühlensteg,
	Böses Mägdelein, daß ihn dein Schatten nicht weckt!
	Wirf mir herein
	Dein Tüchlein fein,
	Daß ich die Augen ihm halte bedeckt!

	Gute Nacht, gute Nacht!
	Bis alles wacht,
	Schlaf aus deine Freude, schlaf aus dein Leid!
	Der Vollmond steigt,
	Der Nebel weicht,
	Und der Himmel da oben, wie ist er so weit!