シューベルト 歌曲

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Hagars Klage D.5 ハガールの嘆き

Clemens August Schücking (1759-1790) Hier am Hügel heißen Sandes Sitz' ich, und mir gegenüber Liegt mein sterbend Kind, Lechzt nach einem Tropfen Wasser Lechzt und ringt schon mit dem Tode, Weint und blickt mit stieren Augen Mich bedrängte Mutter an. Du mußt sterben, du mußt sterben Armes Würmchen! Ach nicht eine Träne Hab' ich in den trocknen Augen, Wo ich dich mit stillen kann. Ha! säh' ich eine Löwenmutter, Ich wollte mit ihr kämpfen, Um die Eiter kämpfen. Könnt' ich aus dem dürren Sande Nur ein Tröpfchen Wasser saugen! Aber ach! ich muß dich sterben sehn! Kaum ein schwacher Strahl des Lebens Dämmert auf der bleichen Wange, Dämmert in den matten Augen, Deine Brust erhebt sich kaum. Hier am Busen, komm und welke! Kömmt ein Mensch dann durch die Wüste, So wird er in den Sand uns scharren, Sagen: das ist Weib und Kind. Ich will mich von dir wenden, Daß ich dich nicht sterben seh' Und im Taumel der Verzweiflung Murre wider Gott! Ferne von dir will ich gehen Und ein rührend Klaglied singen, Daß du noch im Todeskampfe Tröstung einer Stimme hörst. Nur zu letztem Klaggebete Offn' ich meine dürren Lippen, Und dann schließ' ich sie auf immer, Und dann komme bald, o Tod. Jehova! blick' auf uns herab! Erbarme dich des Knaben! Send aus dem Taugewölke Labung uns herab! Ist er nicht von Abrams Samen? Er weinte Freudetränen, Als ich ihm dies Kind geboren, Und nun wird er ihm zum Fluch! Rette deines Lieblings Samen, Selbst sein Vater bat um Segen, Und du sprachst: Es komme Segen Uber dieses Kindes Haupt! Hab' ich wider dich gesündigt: So treffe mich die Rache, ha! Aber ach! was tat der Knabe, Daß er mit mir leiden muß? Wär ich doch in Sir gestorben, Als ich in der Wüste irrte, Und das Kind noch ungeboren Unter meinem Herzen lag; Nein da kam ein holder Fremdling, Hieß mich rück zu Abram gehen Und des Mannes Haus betreten, Der uns grausam itzt verstieß. War der Fremdling nicht ein Engel? Denn er sprach mit holder Miene: Ismael wird groß auf Erden, Sein Samen zahlreich sein. Nur liegen wir und welken; Unsre Leichen werden modern Wie die Leichen der Verfluchten, Die der Erde Schoß nicht birgt. Schrei zum Himmel, armer Knabe! Offne deine welken Lippen! Gott, der Herr, verschmäh' das Flehen Des unschudgen Knaben nicht!

Des Mädchens Klage D.6 乙女の嘆き

Friedrich von Schiller (1759-1805) Der Eichwald braust, die Wolken ziehn, Das Mägdlein sitzt an Ufers Grün, Es bricht sich die Welle mit Macht, mit Macht, Und sie seufzt hinaus in die finstre Nacht, Das Auge von Weinen getrübet. "Das Herz ist gestorben, die Welt ist leer, Und weiter gibt sie dem Wunsche nichts mehr, Du Heilige, rufe dein Kind zurück, Ich habe genossen das irrdische Glück, Ich habe gelebt und geliebet!" Es rinnet der Tränen vergeblicher Lauf, Die Klage, sie wecket die Toten nicht auf; Doch nenne, was tröstet und heilet die Rust Nach der süßen Liebe verschwund'ner Lust, Ich, die Himmlische, will's nicht versagen. "Laß rinnen der Tränen vergeblichen Lauf, Es wecke die Klage den Toten nicht auf! Das süßeste Glück für die trauernde Brust, Nach der schönen Liebe verschwund'ner Lust, Sind der Liebe Schmerzen und Klagen."

LeichenfantasieD.7 屍の幻想

Friedrich von Schiller (1759-1805) Mit erstorb'nem Scheinen Steht der Mond auf totenstillen Hainen, Seufzend streicht der Nachtgeist durch die Luft - Nebelwolken trauern, Sterne trauern Bleich herab, wie Lampen in der Gruft. Gleich Gespenstern, stumm und hohl und hager, Zieht in schwarzem Totenpompe dort Ein Gewimmel nach dem Leichenlager Unterm Schauerflor der Grabnacht fort. Zitternd an der Krücke, Wer mit düsterm, rückgesunknem Blicke Ausgegossen in ein heulend Ach, Schwer geneckt vom eisernen Geschicke, Schwankt dem stummgetragnen Sarge nach? Floß es "Vater" von des Jünglings Lippe? Nasse Schauer schauern fürchterlich Durch sein gramgeschmolzenes Gerippe, Seine Silberhaare bäumen sich. Aufgerissen seine Feuerwunde! Durch die Seele Höllenschmerz! "Vater" floß es von des Jünglings Munde. "Sohn" gelispelt hat das Vaterherz. Eiskalt, eiskalt liegt er hier im Tuche, Und dein Traum, so golden einst, so süß, Süß und golden, Vater, dir zum Fluche! Eiskalt, eiskalt liegt er hier im Tuche, Die Wonne und dein Paradies! Mild, wie umweht von Elysiumslüften, Wie aus Auroras Umarmung geschlüpft, Himmlisch umgürtet mit rosigen Düften, Florens Sohn über das Blumenfeld hüpft, Flog er einher auf den lachenden Wiesen, Nachgespiegelt von silberner Flut, Wollustflammen entsprühten den Küssen, Jagten die Mädchen in liebende Glut. Mutig sprang er im Gewühle der Menschen, Wie ein jugendlich Reh; Himmelum flog er in schweifenden Wünschen, Hoch wie der Adler in wolkiger Höh'; Stolz wie die Rosse sich sträuben und schäumen, Werfen im Sturme die Mähne umher, Königlich wider den Zügel sich bäumen, Trat er vor Sklaven und Fürsten daher. Heiter wie Frühlingstag schwand ihm das Leben, Floh ihm vorüber in Hesperus' Glanz, Klagen ertränkt' er im Golde der Reben, Schmerzen verhüpft' er im wirbelnden Tanz. Welten schliefen im herrlichen Jungen, Ha! wenn er einsten zum Manne gereift - Freue dich, Vater, im herrlichen Jungen Wenn einst die schlafenden Keime gereift! Nein doch, Vater - Horch! die Kirchhoftüre brauset, Und die ehrnen Angel klirren auf - Wie's hinein ins Grabgewölbe grauset! Nein doch, laß den Tränen ihren Lauf! Geh, du Holder, geh im Pfade der Sonne Freudig weiter der Vollendung zu, Lösche nun den edlen Durst nach Wonne, Gramentbundner, in Walhallas Ruh! Wiedersehn - himmlischer Gedanke! Wiedersehn dort an Edens Tor! Horch! der Sarg versinkt mit dumpfigem Geschwanke, Wimmernd schnurrt das Totenseil empor! Da wir trunken um einander rollten, Lippen schwiegen, und das Auge sprach "Haltet! Haltet!" da wir boshaft grollten - Aber Tränen stürzten wärmer nach. Mit erstorb'nem Scheinen Steht der Mond auf totenstillen Hainen; Seufzend streicht der Nachtgeist durch die Luft - Nebelwolken trauern, Sterne trauern Bleich herab, wie Lampen in der Gruft. Dumpfig schollert's überm Sarg zum Hügel, O um Erdballs Schätze nur noch einen Blick! Starr und ewig schließt des Grabes Riegel, Dumpfer - dumpfer schollert's überm Sarg zum Hügel, Nimmer gibt das Grab zurück.

Der Vatermörder 父親殺し

Gottlieb Konrad Pfeffel (1736-1809) Ein Vater starb von des Sohnes Hand. Kein Wolf, kein Tiger, nein, Der Mensch allein, der Tiere Fürst, Erfand den Vatermord allein. Der Täter floh, um dem Gericht Sein Opfer zu entziehn, In einen Wald, doch konnt er nicht Den innern Richter fliehn. Verzehrt und hager, stumm und bleich, Mit Lumpen angetan, Dem Dämon der Verzweiflung gleich, Traf ihn ein Häscher an. Voll Grimm zerstörte der Barbar Ein Nest mit einem Stein Und mordete die kleine Schar Der armen Vögelein. Halt ein! rief ihm der Scherge zu, Verruchter Bösewicht, Mit welchem Rechte marterst du Die frommen Tierchen so? Was fromm, sprach jener, den die Wut Kaum hörbar stammeln ließ, Ich tat es, weil die Höllenbrut Mich Vatermörder hieß. Der Mann beschaut ihn, seine Tat Verrät sein irrer Blick. Er faßt den Mörder, und das Rad Bestraft das Bubenstück. Du, heiliges Gewissen, bist Der Tugend letzter Freund; Ein schreckliches Triumphlied ist Dein Donner ihrem Feind.

Klaglied D.23 嘆きの歌

Johann Friedrich Rochlitz (1796-1842) Meine Ruh' ist dahin, Meine Freud' ist entflohn, In dem Säuseln der Lüfte, In dem Murmeln des Bachs Hör' ich bebend nur Klageton. Seinem schmeichelnden Wort, Und dem Druck seiner Hand, Seinem heißen Verlangen, Seinem glühenden Kuß, Weh' mir, daß ich nicht widerstand! Wenn ich seh' ihn von fern, Will ich ihn zu mir ziehn, Kaum entdeckt mich sein Auge, Kaum tritt näher er mir, Möcht' ich gerne ins Grab entfliehn.

Der Jüngling am Bache D.30 小川のほとりの若者

Friedrich von Schiller (1759-1805) An der Quelle saß der Knabe, Blumen wand er sich zum Kranz, Und er sah sie fortgerissen, Treiben in der Wellen Tanz. "Und so fliehen meine Tage Wie die Quelle rastlos hin! Und so bleichet meine Jugend, Wie die Kränze schnell verblühn! Fraget nicht, warum ich traure In des Lebens Blütenzeit! Alles freuet sich und hoffet, Wenn der Frühling sich erneut. Aber tausend Stimmen Der erwachenden Natur Wecken in dem tiefen Busen Mir den schweren Kummer nur. Was soll mir die Freude frommen, Die der schöne Lenz mir beut? Eine nur ist's, die ich suche, Sie ist nah und ewig weit. Sehnend breit' ich meine Arme Nach dem teuren Schattenbild, Ach, ich kann es nicht erreichen, Und das Herz ist ungestillt! Komm herab, du schöne Holde, Und verlaß dein stolzes Schloß! Blumen, die der Lenz geboren, Streu ich dir in deinen Schoß. Horch, der Hain erschallt von Liedern, Und die Quelle rieselt klar! Raum ist in der kleinsten Hütte Für ein glücklich liebend Paar."

Grabe, Spaten, grabe D.44 墓堀人の歌

Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748-1776) Grabe, Spaten, grabe! Alles, was ich habe, Dank' ich Spaten, dir! Reich' und arme Leute Werden meine Beute, Kommen einst zu mir. Weiland groß und edel, Nickte dieser Schädel Keinem Gruße Dank. Dieses Beingerippe Ohne Wang' und Lippe Hatte Gold und Rang. Jener Kopf mit Haaren War vor wenig Jahren Schön, wie Engel sind. Tausend junge Fäntchen Leckten ihm das Händchen, Gafften sich halb blind. Grabe, Spaten, grabe! Alles, was ich habe, Dank' ich Spaten, dir! Reich' und arme Leute Werden meine Beute, Kommen einst zu mir.

Die Schatten D.50 冥府の影たち

Friedrich von Matthisson (1761-1831) Freunde, deren Grüte sich schon bemoosten! Wann der Vollmond über dem Walde dämmert, Schweben eure Schatten empor Vom stillen Ufer des Lethe. Seid mir, Unvergeßliche, froh gesegnet! Du vor allen, welcher im Buch der Menschheit Mir der Hieroglyphen so viel gedeutet, Redlicher Bonnet! Längst verschlürft im Strudel der Brandung Wäre wohl mein Fahrzug Oder am Riff zerschmettert, hättet ihr nicht, Genien gleich, im Sturme schirmend gewaltet! Wiederseh'n, Wiederseh'n der Liebenden! Wo der Heimat goldne Sterne leuchten, O du der armen Psyche, die gebunden Im Grabtal schmachtet, himmlische Sehnsucht! "Die Schatten" , D. 50 (1813), published 1894.

Sehnsucht D.52あこがれ

Friedrich von Schiller (1759-1805) Ach, aus dieses Tales Gründen, Die der kalte Nebel drückt, Könnt' ich doch den Ausgang finden, Ach, wie fühlt' ich mich beglückt! Dort erblick' ich schön Hügel, Ewig jung und ewig grün! Hätt' ich Schwingen hätt ich Flügel, Nach den Hügeln zög' ich hin. Harmonien hör' ich klingen, Töne süßer Himmelsruh', Und die leichten Winde bringen Mir der Düfte Balsam zu, Gold'ne Früchte seh' ich glühen, Winkend zwischen dunkelm Laub, Und die Blumen, die dort blühen, Werden keines Winters Raub. Ach wie schön muß sich's ergehen Dort im ew'gen Sonnenschein, Und die Luft auf jenen Höhen, O wie labend muß sie sein! Doch mir wehrt des Stromes Toben, Der ergrimmt dazwischen braust, Seine Wellen sind gehoben, Daß die Seele mir ergraust. Einen Nachen seh ich schwanken, Aber ach! der Fährmann fehlt. Frisch hinein und ohne Wanken, Seine Segel sind beseelt. Du mußt glauben, du mußt wagen, Denn die Götter leih'n kein Pfand, Nur ein Wunder kann dich tragen In das schöne Wunderland.   ※この詩には、シューベルトはもう一度曲をつけている。(op.39 D.636)

Verklärung -----Der sterbende Christ an seine Seele D.59変容「天の炎の生命の火」

Johann Gottfried Herder (1744-1803)   Alexander Pope (1688-1744) "Transfiguration"からの翻訳 Lebensfunke, vom Himmel entglüht, Der sich loszuwinden müht! Zitternd, kühn, vor Sehnen leidend, Gern und doch mit Schmerzen scheidend! End', o end' den Kampf, Natur! Sanft ins Leben Aufwärts schweben, Sanft hinschwinden laß mich nur. Horch!, mir lispeln Geister zu: "Schwester-Seele, komm zur Ruh!" Ziehet was mich sanft von hinnen? Was ist's, was mir meine Sinnen, Mir den Hauch zu rauben droht? Seele, sprich, ist das der Tod? Die Welt entweicht! Sie ist nicht mehr! Engel-Einklang um mich her! Ich schweb' im Morgenrot! Leiht, o leiht mir eure Schwingen; Ihr Brüder-Geister, helft mir singen: "O Grab, wo ist dein Sieg? Wo ist dein Pfeil, o Tod?"

Thekla-----Eine Geisterstimme D.73テクラ

Friedrich von Schiller (1759-1805) Wo ich sei, und wo mich hingewendet, Als mein flüchtiger Schatten dir entschwebt? Hab' ich nicht beschlossen und geendet, Hab' ich nicht geliebet und gelebt? Willst du noch den Nachtigallen fragen, Die mit seelenvoller Melodie Dich entzückten in des Lenzes Tagen? Nur so lang' sie liebten, waren sie. Ob ich den Verlorenen gefunden? Glaube mir, ich bin mit ihm vereint, Wo sich nicht mehr trennt, was sich verbunden, Dort, wo keine Träne wird geweint. Dorten wirst auch du uns wieder finden, Wenn dein Lieben unserm Lieben gleicht; Dort ist auch der Vater, frei von Sünden, Den der blut'ge Mord nicht mehr erreicht. Und er fühlt, daß ihn kein Wahn betrogen, Als er aufwärts zu den Sternen sah; Den wie jeder wägt, wird ihm gewogen, Wer es glaubt, dem ist das Heil'ge nah. Wort gehalten wird in jenen Räumen Jedem schönen gläubigen Gefühl; Wage du, zu irren und zu träumen: Hoher Sinn liegt oft im kind'schen Spiel.   ※この詩には、シューベルトはもう一度曲をつけている。(op.88-2 D.595)

Der Taucher D.77海に潜る若者(第1作)

Friedrich von Schiller (1759-1805) "Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp, Zu tauchen in diesen Schlund? Einen goldnen Becher werf' ich hinab. Verschlungen schon hat ihn der schwarze Mund, Wer mir den Becher kann wieder zeigen, Er mag ihn behalten, er ist sein eigen." Der König spricht es und wirft von der Höh' Der Klippe, die schroff und steil Hinaushängt in die unendliche See, Den Becher in der Charybde Geheul, "Wer ist der Beherzte, ich frage wieder, Zu tauchen in diese Tiefe nieder?" Und die Ritter, die Knappen um ihr her Vernehmen's und schweigen still, Sehen hinab in das wilde Meer, Und keiner den Becher gewinnen will, Und der König zum drittenmal wieder fraget: "Ist keiner, der sich hinunter waget?" Doch alles noch stumm bleibt wie zuvor, Und ein Edelknecht, sanft und keck, Tritt aus der Knappen zagendem Chor, Und den Gürtel wirft er, den Mantel weg, Und alle die Männer umher und Frauen Auf den herrlichen Jüngling verwundert schauen. Und wie er tritt an des Felsen Hang Und blickt in den Schlund hinab Die Wasser, die sie hinunterschlang, Die Charybde jetzt brüllend wiedergab Und wie mit des fernen Donners Getose Entstürzen sie schäumend dem finstern Schoße. Und es wallet und siedet und brauset und zischt, Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt, Bis zum Himmel spritzet der dampfende Gischt Und Flut auf Flut sich ohn' Ende drängt, Und will sich nimmer erschöpfen und leeren, Als wollte das Meer noch ein Meer gebären. Doch endlich, da legt sich die wilde Gewalt, Und schwarz aus dem weißen Schaum Klafft hinunter ein gähnender Spalt, Grundlos, als ging's in den Höllenraum, Und reißend sieht man die brandenden Wogen Hinab in den strudelnden Trichter gezogen. Jetzt schnell, eh' die Brandung wiederkehrt, Der Jüngling sich Gott befiehlt, Und - ein Schrei des Entsetzens wird rings gehört, Und schon hat ihn der Wirbel hinweggespült, Und geheimnisvoll über dem kühnen Schwimmer Schließt sich der Rachen, er zeigt sich nimmer. Und stille wird's über dem Wasserschlund, In der Tiefe nur brauset es hohl, Und bebend hört man von Mund zu Mund; "Hochherziger Jüngling, fahre wohl!" Und hohler und hohler hört man's heulen, Und es harrt noch mit bangem, mit schrecklichem Weilen. Und wärfst du die Krone selber hinein Und sprächst; wer mir bringet die Kron', Er soll sie tragen und König sein - Mich gelüstete nicht nach dem teuren Lohn. Was die heulende Tiefe da unten verhehle, Das erzählt keine lebende glückliche Seele. Wohl manches Fahrzeug, vom Strudel gefaßt, Schoß gäh in die Tiefe hinab, Doch zerschmettert nur rangen, sich Kiel und Mast Hervor aus dem alles verschlingenden Grab - Und heller und heller, wie Sturmes Sausen, Hört man's näher und immer näher brausen. Und es wallet und siedet und brauset und zischt, Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt, Bis zum Himmel spritzet der dampfende Gischt, Und Well' auf Well' sich ohn' Ende drängt, Und wie mit des fernen Donners Getose Entstürzt es brüllend dem finstren Schoße. Und sieh! aus dem finster flutenden Schoß Da hebet sich's schwanenweiß, Und ein Arm und ein glänzender Nacken wird bloß, Und es rudert mit Kraft und mit emsigem Fleiß, Und er ist's, und hoch in seiner Linken Schwingt er den Becher mit freudigem Winken. Und atmete lang' und atmete tief Und begrüßte das himmlische Licht. Mit Frohlocken es einer dem andern rief; "Er lebt! Er ist da! Es behielt ihn nicht! Aus dem Grab, aus der strudelnden Wasserhöhle Hat der Brave gerettet die lebende Seele." Und der kommt, es umringt ihn die jubelnde Schar, Zu des Königs Füßen er sinkt, Den Becher reicht er ihm knieend dar, Und der König der lieblichen Tochter winkt, Die füllt ihn mit funkelndem Wein bis zum Rande, Und der Jüngling sich als zum König wandte: "Lange lebe der König! Es freue sich, Wer da atmet im rosigen Licht! Da unten aber ist's fürchterlich, Und der Mensch versuche die Götter nicht und begehre nimmer und nimmer zu schauen, Was sie gnädig bedecken mit Nacht und Grauen. Es riß mich hinunter blitzesschnell - Da stürzt' mir aus felsigem Schacht Entgegen ein reißender Quell: Mich packte des Doppelstroms wütende Macht, Und wie einen Kreisel mit schwindelndem Drehen Trieb mich's um, ich konnte nicht widerstehen. Da zeigt' mir Gott, zu dem ich rief In der höchsten schrecklichen Not, Aus der Tiefe ragend ein Felsenriff, Das erfaßt' ich behend und entrann dem Tod - Und da hing auch der Becher an spitzen Korallen, Sonst wär' er ins Bodenlose gefallen. Denn unter mir lag's noch, bergetief, In purpurner Finsternis da, Und ob's hier dem Ohre gleich ewig schlief, Das Auge mit Schaudern hinuntersah, Wie's von Salamandern und Molchen, Drachen Sich regte in dem furchtbaren Höllenrachen. Schwarz wimmelten da, in grausem Gemisch, Zu scheußlichen Klumpen geballt, Der stachlichte Roche, der Klippenfisch, Des Hammers greuliche Ungestalt, Und dräuend wies mir die grimmigen Zähne Der entsetzliche Hai, des Meeres Hyäne. Und da hing ich und war's mir mit Grausen bewußt Von der menschlichen Hilfe so weit, Unter Larven die einzige fühlende Brust, Allein in der gräßlichen Einsamkeit, Tief unter dem Schall der menschlichen Rede Bei den Ungeheuern der traurigen ?de. Und schaudernd dacht' ich's, da kroch's heran, Regte hundert Gelenke zugleich, Will schnappen nach mir - in des Schreckens Wahn Laß' ich los der Koralle umklammerten Zweig: Gleich faßt mich der Strudel mit rasendem Toben, Doch es war mir zum Heil, er riß mich nach oben." Der König darob sich verwundert schier Und spricht: "Der Becher ist dein, Und diesen Ring noch bestimm' ich dir, Geschmückt mit dem köstlichsten Edelgestein, Versuchst du's noch einmal und bringst mir Kunde, Was du sahst auf des Meers tiefunterstem Grunde." Das hörte die Tochter mit weichem Gefühl, Und mit schmeichelndem Munde sie fleht; "Laßt, Vater, genug sein das grausame Spiel! Er hat Euch bestanden, was keiner besteht, Und könnt ihr des Herzens Gelüsten nicht zähme! So mögen die Ritter den Knappen beschämen." Drauf der König greift nach dem Becher schnell, In den Strudel ihn schleudert hinein; "Und schaffst du den Becher mir wieder zur Stell', So sollst du der trefflichste Ritter mir sein Und sollst sie als Ehgemahl heut' noch umarmen, Die jetzt für dich bittet mit zarten Erbarmen." Da ergreift's ihm die Seele mit Himmelsgewalt, Und es blitzt aus den Augen ihm kühn, Und es siehet erröten die schöne Gestalt Und sieht sie erbleichen und sinken hin - Da treibt's ihn, den köstlichen Preis zu erwerben, Und stürzt hinunter auf Leben und Sterben. Wohl hört man die Brandung, wohl kehrt sie zurück, Sie verkündigt der donnernde Schall - Da bückt sich's hinunter mit liebendem Blick; Es kommen, es kommen die Wasser all, Sie rauschen herauf, sie rauschen nieder, Doch den Jüngling bringt keines wieder.   この詩にシューベルトは二度曲をつけている。(D.77とD.111 )

Verschwunden sind die Schmerzen D.81ドイツ人の勝利に寄せて

作者不詳 Verschwunden sind die Schmerzen, Weil aus beklemmten Herzen Kein Seufzer widerhallt. Drum jubelt hoch, ihr Deutsche, Denn die verruchte Peitsche Hat endlich ausgeknallt. Seht Frankreichs Creaturen, Sie machten Deutschlands Fluren Zum blutigen Altar! Die gierige Hyäne Fraß Hermanns edle Söhne Durch mehr als zwanzig Jahr. Es wurden Millionen Vom Donner der Kanonen Zum Jammer aufgeweckt, Es lag auf Städt' und Flecken Verwüstung, Todesschrecken, Vom Satan ausgeheckt. Der Kampf ist nun entschieden. Bald, bald erscheint der Frieden In himmlischer Gestalt. Drum jubelt hoch, ihr Deutsche, Denn die verruchte Peitsche Hat endlich ausgeknallt.

Don Gayseros D.93ドン・ガイゼロス

Friedrich Heinrich, Baron de la Motte Fouqu (1777-1843)

"Don Gayseros, Don Gayseros, Wunderlicher, schöner Ritter, Hast mich aus der Burg beschworen, Lieblicher, mit Deinen Bitten. Don Gayseros, Dir im Bündnis, Lockten Wald und Abendlichter, Sieh mich hier nun, sag' nun weiter, Wohin wandeln wir, du Lieber?" "Donna Clara, Donna Clara, Du bist Herrin, ich der Diener, Du bist Lenk'rin, ich Planet nur, Süße Macht, o wollst gebieten!" "Gut, sowandeln wir den Berghang Dort zum Kruzifixe nieder Wenden drauf an der Kapelle Heimwärts uns, entlängst den Wiesen." "Ach, warum an der Kapelle, Ach, warum bei'm Kruzifixe;" - "Spricht, was hast Du nun zu streiten? Meint ich ja, Du wärst mein Diener." "ja, ich wandle, ja ich schreite, Herrin ganz nach Deinem Willen." - Und sie wandelten zusammen Sprachen viel von Süßer Minne. "Don Gayseros, Don Gayseros, Sieh, wir sind am Kruzifixe, Hast Du nicht Dein Haupt gebogen Vor dem Herrn, wie andre Christen?" "Donna Clara, Donna Clara, Konnt' ich auf was anders schauen, Als auf Deine zarten Hände, Wie sie mit den Blumen spielten?" "Don Gayseros, Don Gayseros, Konntest Du denn nichts erwidern, Als der fromme Mönch Dich grüßte, Sprechend: Christus geb' Dir Frieden?" "Donna Clara, Donna Clara, Durft' ins Ohr ein Laut mir dringen Irgend noch ein Laut auf Erden, Als Du flüsternd spracht: Ich liebe?" "Don Gayseros, Don Gayseros, Sieh' vor der Kapelle blinket Des geweihten Wassers Schale! Komm und tu' wie ich, Geliebter." "Donna Clara, Donna Clara, Gänzlich mußt' ich jetzt erblinden Denn ich schaut' in Deine Augen, Konnt' mich selbst nicht wiederfinden." "Don Gayseros, Don Gayseros, Tu mir's nach, bist Du mein Diener, Tauch' ins Wasser Deine Rechte, Zeichn' ein Kreuz auf deine Stime." Don Gayseros schwieg erschrocken, Don Gayseros floh von hinnen; Donna Clara lenkte bebend Zu der Burg die scheuen Tritte.

Nächtens klang die Süße Laute Wo sie oft zu Nacht geklungen, Nächtens sang der schöne Ritter, Wo er oft zu Nacht gesungen. Und das Fenster klirrte wieder, Donna Clara schaut' herunter, Aber furchtsam ihre Blicke Schweiften durch das tau'ge Dunkel. Uns statt Süßer Minnelieder, Statt der Schmeichelworte Kunde Hub sie an ein streng Beschwören: "sag, wer bist Du, finstrer Buhle? Sag, bei Dein' und meiner Liebe, Sag, bei Deiner Seelenruhe, Bist ein Christ Du, bist ein Spanier? Stehst Du in der Kirche bunde?" "Herrin, hoch hast Du beschworen, Herrin, ja, Du sollst's erkunden, Herrin, ach, ich bin kein Spanier, Nicht in Deiner Kirche Bunde. Herrin, bin ein Mohrenkönig, Glüh'nd in Deiner Liebe Gluten, Groß an Macht und reich an Schätzen, Sonder gleich an tapferm Mut. Rötlich blühn Granadas Gärten, Golden stehn Alhambras Burgen, Mohren harren ihrer Königin - Fleuch mit mir durch's tau'ge Dunkel." "Fort, Du falscher Seelenräuber, Fort, Du Feind!" - Sie wollt' es rufen, Doch bevor sie Feind gesprochen, Losch das Wort ihr aus im Munde. Ohnmacht hielt in dunkeln Netzen, Ihren schönen Leib umschlungen. Er alsbald trug sie zu Roße, Rasch dann fort im mächt'gen Flug.

An dem jungen Morgenhimmel Steht die reine Sonne klar, Aber Blut quillt auf der Wiese, Und ein Roß, des Reiters baar, Trabt verschüchtert in der Runde, Starr steht eine reis'ge Schaar. Mohrenkönig, bist erschlagen Von dem tapfern Brüderpaar, Das Dein kühnes Räuberwagnis Nahm im grühnen Forste wahr! Donna Clara kniet bei'm Leichnam Aufgelöst ihr goldnes Haar, Sonder Scheue nun bekennend, Wie ihr lieb der Tote war, Brüder bitten, Priester lehren, Eins nur bleibt ihr offenbar. Sonne geht, und Sterne kommen, Auf und nieder schwebt der Aar, Alles auf der Welt ist Wandel Sie allein unwandelbar. Endlich bau'n die und treuen Brüder Dort Kapell' ihr und Altar, Betend nun verrinnt ihr Leben, Tag für Tag und Jahr für Jahr, Bringt verhauchend sich als Opfer Für des Liebsten Seele dar.

Adelaide D.95 アデライーデ(1814)

Friedrich von Matthisson(1761-1831) Einsam wandelt dein Freund im Frühlingsgarten, Mild vom lieblichen Zauberlicht umflossen, Das durch wankende Bl?tenzweige zittert, Adelaide! In der spiegelnden Flut, im Schnee der Alpen, In des sinkenden Tages Goldgewölken, Im Gefilde der Sterne strahlt dein Bildnis, Adelaide! Abendlüfte im zarten Laube flüstern, Silberglöckchen des Mais im Grase säuseln, Wellen rauschen und Nachtigallen flöten: Adelaide! Einst, o Wunder! entblüht auf meinem Grabe Eine Blume der Asche meines Herzens; Deutlich schimmert auf jedem Purpurblättchen: Adelaide!

Trost, an Elisa D.97 なぐさめ −エリーザに(1814)

Friedrich von Matthisson(1761-1831) Lehnst du deine bleichgehärmte Wange Immer noch an diesen Aschenkrug? Weinend um den Toten, den schon lange Zu der Seraphim Triumphgesange Der Vollendung Flügel trug? Siehst du Gottes Sternenschrift dort flimmern, Die der bangen Schwermut Trost verheißt? Heller wird der Glaube dir nun schimmern, Daß hoch über seiner Hülle Trümmern Walle des Geliebten Geist! Wohl, o wohl dem liebenden Gefährten Deiner Sehnsucht, er ist ewig dein! Wiederseh'n, im Lande der Verklärten, Wirst du, Dulderin, den Langentbehrten, Und wie er unsterblich sein!

Erinnerungen D.98 思い出(1814)

Friedrich von Matthisson (1761-1831) Am Seegestad, in lauen Vollmondsnächten, Denk' ich nur dich! Zu deines Namens goldnem Zug verflechten Die Sterne sich. Am Hüttchen dort bekränzt' ich dir, umflossen Von Abendglut, Mit Immergrün und jungen Blütensprossen, Den Halmenhut. Bei jedem Lichtwurm in den Felsenstücken, Als ob die Feen Da Tänze webten, riefst du voll Entzücken: Wie schön, wie schön! Wohin ich blick' und geh, erblick' ich immer Den Wiesenplan, Wo wir der Berge Schnee mit Purpurschimmer Beleuchtet sah'n.

Andenken D.99 追憶(1814)

Friedrich von Matthisson (1761-1831) Ich denke dein, Wenn durch den Hain Der Nachtigallen Akkorde schallen! Wann denkst du mein? Ich denke dein Im Dämmerschein Der Abendhelle Am Schattenquelle! Wo denkst du mein? Ich denke dein Mit süßer Pein Mit bangem Sehnen Und heißen Tränen! Wie denkst du mein? O denke mein, Bis zum Verein Auf besserm Sterne! In jeder Ferne Denk ich nur dein!

Geisternähe D. 100 霊たちが近くに(1814)

Friedrich von Matthisson (1761-1831) Der Dämm'rung Schein Durchblinkt den Hain; Hier, beim Geräusch des Wasserfalles, Denk' ich nur dich, o du mein Alles! Dein Zauberbild Erscheint, so mild Wie Hesperus im Abendgolde, Dem fernen Freund, geliebte Holde! Er sehnt wie hier Sich stets nach dir; Fest, wie den Stamm die Efeuranke Umschlingt dich liebend sein Gedanke. Durchbebt dich auch Im Abendhauch Des Brudergeistes leises Weh'n Mit Vorgefühl von Wiederseh'n? Er ist's, der lind Dir, süßes Kind, Des Scleiers Silbernebel kräuselt, Und in der Locken Fülle säuselt. Oft hörst du ihn, Wie Melodien Der Wehmut aus gedämpften Saiten In stiller Nacht vorübergleiten. Auch fesselfrei Wird er getreu, Dir ganz und einzig hingegeben, In allen Welten dich umschweben.

Erinnerung (Totenopfer) D.101 思い出「死者への捧げもの」(1814)

Friedrich von Matthisson(1761-1831) Kein Rosenschimmer leuchtet dem Tag zur Ruh! Der Abendnebel schwillt am Gestad empor, Wo durch verdorrte Felsengräber Sterbender Lüfte Gesäusel wandelt. Nicht schwermutsvoller bebte des Herbstes Weh'n Durch's tote Gras am sinkenden Rasenmahl, Wo meines Jugendlieblings Asche Unter den trauernden Weiden schlummert. Ihm Tränen opfern werd' ich beim Blätterfall, Ihm, wenn das Mailaub wieder den Hain umrauscht, Bis mir, vom schönern Stern, die Erde Freundlich im Reigen der Welten schimmert.

Die Betende D.102 祈る女(1814)

Friedrich von Matthisson (1761-1831) Laura betet! Engelharfen hallen Frieden Gottes in ihr krankes Herz, Und, wie Abels Opferdüfte, wallen Ihre Seufzer himmelwärts. Wie sie kniet, in Andacht hingegossen, Schön, wie Raphael die Unschuld malt; Vom Verklärungsglanze schon umflossen, Der um Himmelswohner strahlt. O sie fühlt, im leisen, linden Wehen, Froh des Hocherhabnen Gegenwart, Sieht im Geiste schon die Palmenhöhen, Wo der Lichtkrank ihrer harrt! So von Andacht, so von Gottvertrauen Ihre engelreine Brust geschwellt, Betend diese Heilige zu schauen, Ist ein Blick in jene Welt.

Die Befreier Europa's in Paris D.104 パリにおけるヨーロッパの解放者たち

Johann Christian Mikan (1769-1844) Sie sind in Paris! Die Helden! Europa's Befreier! Der Vater von Östreich, der Herrscher der Reußen, Der Wiedererwecker der tapferen Preußen. Das Glück Ihrer Völker - es war ihnen teuer. Sie sind in Paris! Nun ist uns der Friede gewiß!

Lied aus der Ferne D.107 遥よりの歌(1814)

Friedrich von Matthisson (1761-1831) Wenn in des Abends letztem Scheine Dir eine lächelnde Gestalt Am Rasensitz im Eichenhaine Mit Wink und Gruß vorüberwallt: Das ist des Freundes teurer Geist, Der Freund' und Frieden dir verheißt. Wenn in des Mondes Dämmerlichte Sich deiner Liebe Traum verschönt, Durch Cytisus und Weymuthsfichte Melodisches Gesäusel tönt, Und Ahndung dir den Busen hebt: Das ist mein Geist, der dich umschwebt. Fühlst du, beim seligen Verlieren in des Vergangnen Zauberland, Ein lindes, geistiges Berühren, Wie Zephyrs Kuß an Lipp' und Hand, Und wankt der Kerze flatternd Licht; Das ist mein Geist, o zweifle nicht! Hörst du, beim Silberglanz der Sterne, Leis' im verschwiegnen Kämmerlein, Gleich Aeolsharfen aus der Ferne, Das Bundeswort: Auf ewig dein! Dann schlummre sanft; es ist mein Geist, Der Freund' und Frieden dir verheißt.

Der Abend D.108 夕べ

Friedrich von Matthisson (1761-1831) Purpur malt die Tannenhügel Nach der Sonne Scheideblick, Lieblich strahlt des Baches Spiegel Hespers Fackelglanz zurück. Tönst du einst im Abendhauche, Grillchen, auf mein frühes Grab Aus der Freundschaft Rosenstrauche Deinen Klaggesang herab: Wird noch stets mein Geist dir lauschen, Horchend, wie er jetzt dir lauscht, Durch des Hügels Blumenrauschen, Wie dies Sommerlüftchen rauscht.

Lied der Liebe D.109 愛の歌

Friedrich von Matthisson (1761-1831) Durch Fichten am Hügel, durch Erlen am Bach, Folgt immer dein Bildnis, du Traute! mir nach. Es lächelt bald Liebe, es lächelt bald Ruh', Im freundlichen Schimmer des Mondes mir zu. Mir hallt aus den Tiefen, mir hallt von den Höh'n Dein himmlischer Name wie Sphärengetön. Ich wähne den Hauch, der die Blüten umwebt, Von deiner melodischen Stimme durchbebt. Oft hab' ih, im Traume, die schönste der Feen, Auf goldenem Throne dich strahlen gesehn; Oft hab' ich, zum hohen Olympus entzückt, Als Hebe dich unter den Göttern erblickt. Mit hallt aus den Tiefen, mir hallt von den Höhn, Dein himmlischer Name wie Sphärengetön. Ich wähne den Hauch, der die Blüten umwebt, Von deiner melodischen Stimme durchbebt. In heiliger Mitternachtsstunde durchkreist Des Äthers Gefilde mein ahnender Geist. Geliebte! dort winkt uns ein Land, wo der Freund Auf ewig der Freundin sich wiedervereint. Die Freude sie schwindet, es dauert kein Leid; Die Jahre verrauschen im Strome der Zeit; Die Sonne wird sterben, die Erde vergeh'n: Doch Liebe muß ewig und ewig besteh'n.

An Emma D.113 エムマに

Friedrich von Schiller (1759-1805) Weit in nebelgrauer Ferne Liegt mir das vergangne Glück, Nur an einem schönen Sterne Weilt mit Liebe noch der Blick. Aber, wie des Sternes Pracht, Ist es nur ein Schein der Nacht. Deckte dir der lange Schlummer, Dir der Tod die Augen zu, Dich besäße doch mein Kummer, Meinem Herzen lebtest du. Aber ach! du lebst im Licht, Meiner Liebe lebst du nicht. Kann der Liebe süß Verlangen, Emma, kann's vergänglich sein? Was dahin ist und vergangen, Emma, kann's die Liebe sein? Ihrer Flamme Himmelsglut, Stirbt sie wie ein irdisch Gut?

Romance D.114 乙女は暗き塔に嘆く(ロマンツェ)

Friedrich von Matthisson (1761-1831) Ein Fräulein klagt' im finstern Turm, Am Seegestad erbaut. Es rauscht' und heulte Wog und Sturm In ihres Jammers Laut. Rosalie von Montanvert Hieß manchem Troubadour Und einem ganzen Ritterheer Die Krone der Natur. Doch ehe noch ihr Herz die Macht Der süßen Minn' empfand, Erlag der Vater in der Schlacht Am Sarazenenstrand. Der Ohm, ein Ritter Manfry, ward Zum Schirmvogt ihr bestellt; Dem lacht' ins Herz, wie Felsen hart, Des Fräuleins Gut und Geld. Bald überall im Lande ging Die Trauerkund' umher: "Des Todes kalte Nacht umfing Die Rose Montanvert." Ein schwarzes Totenfähnlein wallt' Hoch auf des Fräuleins Burg; Die dumpfe Leichenglocke schallt Drei Tag' und Nächt' hindurch. Auf ewig hin, auf ewig tot, O Rose Montanvert! Nun milderst du der Witwe Not, Der Waise Schmerz nicht mehr! So klagt einmütig alt und jung, Den Blick von Träumen schwer, Vom Frührot bis zur Dämmerung, Die Rose Montanvert. Der Ohm in einem Turm sie barg, Erfüllt mit Moderduft! Drauf senkte man den leeren Sarg Wohl in der Väter Gruft. Das Fräulein horchte still und bang Der Priester Litanei'n, Trüb in des Kerkers Gitter drang Der Fackeln roter Schein. Sie ahnte schaudernd ihr Geschick; Ihr ward so dumpf, ihr ward so schwer, In Todesnacht erstarb ihr Blick; Sie sank und war nicht mehr. Des Turms Ruinen an der See Sind heute noch zu schaun; Den Wandrer faßt in ihrer Näh' Ein wundersames Graun. Auch mancher Hirt verkündet euch, Daß er bei Nacht allda Oft, einer Silberwolke gleich, Das Fräulein schweben sah.

Heidenröslein D.257 野ばら

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) Sah ein Knab' ein Röslein stehn, Röslein auf der Heiden, War so jung und morgenschön, Lief er schnell, es nah zu sehn, Sah's mit vielen Freuden. Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden. Knabe sprach: Ich breche dich, Röslein auf der Heiden! Röslein sprach: Ich steche dich, Daß du ewig denkst an mich, Und ich will's nicht leiden. Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden. Und der wilde Knabe brach 's Röslein auf der Heiden; Röslein wehrte sich und stach, Half ihm doch kein Weh und Ach, Mußt es eben leiden. Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden.

An den Mond D.296 月に寄す

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) Füllest wieder Busch und Tal Still mit Nebelglanz, Lösest endlich auch einmal Meine Seele ganz. Breitest über mein Gefild Lindernd deinem Blick, Wie des Freundes Auge mild Über mein Geschick. Jeden Nachklang fühlt mein Herz Froh und trüber Zeit, Wandle zwischen Freud und Schmerz In der Einsamkeit. Fließe, fließe, lieber Fluß! Nimmer werd ich froh; So verrauschte Scherz und Kuß, Und die Treue so. Ich besaß es doch einmal, Was so köstlich ist! Daß man doch zu seiner Qual Nimmer es vergißt. Rausche, Fluß, das Tal entlang, Ohne Rast und Ruh, Rausche, flüstre meinem Sang Melodien zu, Wenn du in der Winternacht Wütend überschwillst, Oder um die Frühlingspracht Junger Knospen quillst. Selig, wer sich vor der Welt Ohne Haß verschließt, Einen [Freund]5 am Busen hält Und mit dem genießt, Was, von Menschen nicht gewußt Oder nicht bedacht, Durch das Labyrinth der Brust Wandelt in der Nacht.

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? D.328 魔王

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er faßt1 ihn sicher, er hält ihn warm. "Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?" - "Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht? Den Erlenkönig mit Kron und Schweif?" "Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif." "Du liebes Kind, komm, geh mit mir! Gar schöne Spiele spiel ich mit dir; [Manch bunte Blumen sind an dem Strand]3, Meine Mutter hat manch gülden Gewand." "Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, Was Erlenkönig mir [leise]4 verspricht?" "Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind: In dürren Blättern säuselt der Wind." "Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? Meine Töchter sollen dich warten schön; Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein." "Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düstern Ort?" "Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau: Es scheinen die alten Weiden so grau." "Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt." "Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an! Erlkönig hat mir ein Leids getan!" Dem Vater grauset's, er reitet geschwind, Er hält in Armen das ächzende Kind, Erreicht den Hof mit Müh' und Not: In seinen Armen das Kind war tot.

Seligkeit D.433 至福

Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748-1776) Freuden sonder Zahl Bluhn im Himmelssaal Engeln und Verklärten, Wie die Väter lehrten. O da möcht ich sein Und mich ewig freun! Jedem lächelt traut Eine Himmelsbraut; Harf und Psalter klinget, Und man tanzt und singet. O da möcht ich sein Und mich ewig freun! Lieber bleib ich hier, Lächelt Laura mir Einen Blick, der saget, Daß ich ausgeklaget. Selig dann mit ihr, Bleib ich ewig hier!

Geheimnis,An Franz Schubert D.491 ひめごと、フランツ・シューベルトに

Johann Baptist Mayrhofer (1787-1836) Sag an, wer lehrt dich Lieder, So schmeichelnd und so zart? Sie rufen einen Himmel Aus trüber Gegenwart. Erst lag das Land verschleiert Im Nebel vor uns da - Du singst, und Sonnen leuchten, Und Frühling ist uns nah. Den schilfbekränzten Alten, Der seine Urne gießt, Erblickst du nicht, Nur Wasser, wie's durch die Wiesen fließt. So geht es auch dem Sänger, Er singt, er staunt in sich; Was still ein Gott bereitet, Befremdet ihn wie dich.

Der Jüngling und der Tod D.545 若者と死

Joseph von Spaun(1788-1865) Der Jüngling: Die Sonne sinkt, o könnt ich mit ihr scheiden, Mit ihrem letzten Strahl entfliehn, Ach diese namenlosen Qualen meiden, Und weit in schön're Welten ziehn! O komme Tod, und löse diese Bande! Ich lächle dir, o Knochenmann, Entführe mich leicht in geträumte Lande, O komm und rühre mich doch an. Der Tod: Es ruht sich kühl und sanft in meinem Armen, Du rufst! Ich will mich deiner Qual erbarmen.

An die Musik D.547 op.88-4 音楽に寄す

Franz von Schober (1796-1882) Du holde Kunst, in wieviel grauen Stunden, Wo mich des Lebens wilder Kreis umstrickt, Hast du mein Herz zu warmer Lieb entzunden, Hast mich in eine beßre Welt entrückt! Oft hat ein Seufzer, deiner Harf' entflossen, Ein süßer, heiliger Akkord von dir Den Himmel beßrer Zeiten mir erschlossen, Du holde Kunst, ich danke dir dafür!

Der Schmetterling D.633 蝶々

Friedrich von Schlegel(1772-1829) Wie soll ich nicht tanzen, Es macht keine Mühe, Und reizende Farben Schimmern hier im Grünen. Immer schöner glänzen Meine bunten Flügel, Immer süßer hauchen Alle kleinen Blüten. Ich nasche die Blüten, Ihr könnt sie nicht hüten. Wie groß ist die Freude, Sei's spät oder frühe, Leichtsinnig zu schweben Über Tal und Hügel. Wenn der Abend säuselt, Seht ihr Wolken glühen; Wenn die Lüfte golden, Scheint die Wiese gr?ner. Ich nasche die Blüten, Ihr könnt sie nicht hüten.

Das Mädchen D.652 乙女

Friedrich von Schlegel(1772-1829) Wie so innig, möcht ich sagen, Sich der Meine mir ergiebt, Um zu lindern meine Klagen, Daß er nicht so innig liebt. Will ich's sagen, so entschwebt es; Wären Töne mir verliehen, Flöß' es hin in Harmonien Denn in jenen Tönen lebt es. Nur die Nachtigall kann sagen, Wie er innig sich ergiebt, Um zu lindern meine Klagen, Daß er nicht so innig liebt.

Ich sehe dich in täusend Bildern D.658 マリア

Novalis(Friedrich von Hardenberg) (1772-1801) Ich sehe dich in täusend Bildern, Maria, lieblich ausgedrückt, Doch keins von allen kann dich schildern, Wie meine Seele dich erblickt. Ich weiß nur, daß der Welt Getümmel Seitdem mir wie ein Traum verweht Und ein unnennbar süßer Himmel Mir ewig im Gemüte steht.

Die Sterne D.684 星

Friedrich von Schlegel(1772-1829) Du staunest, o Mensch, was heilig wir strahlen? O folgest du nur den himmlischen Winken, Vernähmest du besser, was freundlich wir blinken, Wie wären verschwunden die irdischen Qualen! Dann flöße die Liebe aus ewigen Schalen, Es atmeten alle die reinen Azuren, Das lichtblaue Meer umschwebte die Fluren, Und funkelten Sterne auf den heimischen Talen. Aus g?ttlicher Quelle sind alle genommen, Ist jegliches Wesen nicht eines im Chore? Nun sind ja geöffnet die himmlischen Tore, Was soll denn das bange Verzagen noch frommen? O wäret ihr schon zur Tiefe geklommen, So sähet das Haupt ihr von Sternen umflogen Und spielend um's Herz die kindlichen Wogen, Zu denen die Stürme des Lebens nicht kommen.

Die Rose D.745 ばら

Friedrich von Schlegel(1772-1829) Es lockte schöne Wärme, Mich an das Licht zu wagen, Da brannten wilde Gluten; Das muß ich ewig klagen. Ich konnte lange blühen In milden heitern Tagen; Nun muß ich frühe welken, Dem Leben schon entsagen. Es kam die Morgenröte, Da ließ ich alles Zagen Und öffnete die Knospe, Wo alle Reize lagen. Ich konnte freundlich duften Und mein Krone tragen, Da ward zu heiß die Sonne, Die muß ich drum verklagen. Was soll der milde Abend? Muß ich nun traurig fragen. Er kann mich nicht mehr retten, Die Schmerzen nicht verjagen. Die Röte ist verblichen, Bald wird mich Kälte nagen. Mein kurzes junges Leben Wollt' ich noch sterbend sagen.

Die Liebe hat gelogen D.751 愛は裏切られ

August Graf von Platen-Hallermude (1796-1835) Die Liebe hat gelogen, Die Sorge lastet schwer, Betrogen, ach! betrogen Hat alles mich umher! Es fließen heiße Tropfen Die Wange stets herab, Laß ab, mein Herz, zu klopfen, Du armes Herz, laß ab! Die Liebe hat gelogen, Die Sorge lastet schwer, Betrogen, ach! betrogen Hat alles mich umher!

Du liebst mich nicht D.756 君は僕を愛していない

August Graf von Platen-Hallermude (1796-1835) Mein Herz ist zerrissen, du liebst mich nicht! Du ließest mich's wissen, du liebst mich nicht! Wiewohl ich dir flehend und werbend erschien, Und liebebeflissen, du liebst mich nicht! Du hast es gesprochen, mit Worten gesagt, Mit allzu gewissen, du liebst mich nicht! So soll ich die Sterne, so soll ich den Mond, Die Sonne vermissen, du liebst mich nicht! Was blüht mir die Rose, was blüht der Jasmin, Was blühn die Narzissen, du liebst mich nicht!

Wehmut D.772 憂い

Matthäus von Collin(1779-1824) Wenn ich durch Wald und Fluren geh', Es wird mir dann so wohl und weh In unruhvoller Brust. So wohl, so weh, wenn ich die Au In ihrer Schönheit Fülle schau', Und all die Frühlingslust. Denn was im Winde tönend weht, Was aufgetürmt gen Himmel steht, Und auch der Mensch, so hold vertraut Mit all der Schönheit, die er schaut, Entschwindet, und vergeht

Daß der Ostwind Düfte D.775 彼女がここにいたことは

Friedrich Rückert(1788-1866) Daß der Ostwind Düfte Hauchet in die Lüfte, Dadurch tut er kund, Daß du hier gewesen. Daß hier Tränen rinnen, Dadurch wirst du innen, Wär's dir sonst nicht kund, Daß ich hier gewesen. Schönheit oder Liebe, Ob versteckt sie bliebe, Düfte tun es und Tränen kund, Daß sie hier gewesen.

Abendstern D.806 夕星

Johann Baptist Mayrhofer (1787-1836) Was weilst du einsam an dem Himmel, O schöner Stern? und bist so mild; Warum entfernt das funkelnde Gewimmel Der Brüder sich von deinem Bild? "Ich bin der Liebe treuer Stern, Sie halten sich von Liebe fern." So solltest du zu ihnen gehen, Bist du der Liebe, zaud're nicht! Wer mö:chte denn dir widerstehen? Du süßes eigensinnig Licht. "Ich säe, schaue keinen Keim, Und bleibe trauernd still daheim."

Auflösung D.807 消滅

Johann Mayrhofer(1787-1836) Verbirg dich, Sonne, Denn die Gluten der Wonne Versengen mein Gebein; Verstummet, Töne, Frühlings Schöne Flüchte dich und laß mich allein! Quillen doch aus allen Falten Meiner Seele liebliche Gewalten, Die mich umschlingen, Himmlisch singen. Geh unter, Welt, und störe Nimmer die süßen, ätherischen Chöre.

Nacht und Traäume op.43-2 D.827 夜と夢

Matthäus von Collin (1779-1824), "Nachtfeier". Heil'ge Nacht, du sinkest nieder; Nieder wallen auch die Träume Wie dein [Mondlicht]1 durch die Räume, [Durch der Menschen stille Brust.]2 Die belauschen sie mit Lust; Rufen, wenn der Tag erwacht: Kehre wieder, heil'ge Nacht! Holde Träume, kehret wieder!

Die junge Nonne D.828 若い尼僧

Jakob Nikolaus, Reichsfreiherr von Craigher de Jachelutta(1797-1855), published 1828. Wie braust durch die Wipfel der heulende Sturm! Es klirren die Balken, es zittert das Haus! Es rollet der Donner, es leuchtet der Blitz, Und finster die Nacht, wie das Grab! Immerhin, immerhin, [so tobt' es auch j?ngst noch in mir!]1 Es brauste das Leben, wie jetzo der Sturm, Es bebten die Glieder, wie jetzo das Haus, Es flammte die Liebe, wie jetzo der Blitz, Und finster die Brust, wie das Grab. Nun tobe, du wilder gewalt'ger Sturm, Im Herzen ist Friede, im Herzen ist Ruh, Des Br?utigams harret die liebende Braut, Gereinigt in pr?fender Glut, Der ewigen Liebe getraut. Ich harre, mein Heiland! mit sehnendem Blick! Komm, himmlischer Br?utigam, hole die Braut, Erl?se die Seele von irdischer Haft. Horch, friedlich ert?net das Gl?cklein [vom]2 Turm! Es lockt mich das s??e Get?n Allm?chtig zu ewigen H?hn. Alleluja!

Der Blinde Knabe op.101-2 D.833 盲目の少年

Jakob Nikolaus, Reichsfreiherr von Craigher de Jachelutta (1797-1855)訳 after Colley Cibber (1671-1757)より O sagt, ihr Lieben, mir einmal, Welch Ding ist's, Licht genannt? Was sind des Sehens Freuden all', Die niemals ich gekannt? Die Sonne, die so hell ihr seht, Mir Armen scheint sie nie; Ihr sagt, sie auf- und niedergeht, Ich weiß nicht, wann noch wie. Ich mach' mir selbst so Tag und Nacht, Dieweil ich schlaf' und spiel', Mein inn'res Leben schön mir lacht, Ich hab' der Freuden viel. Zwar kenn' ich nicht, was euch erfreut, Doch drückt mich keine Schuld, Drum freu' ich mich in meinem Leid Und trag' es mit Geduld. Ich bin so glücklich, bin so reich Mit dem, was Gott mir gab, Bin wie ein König froh, obgleich Ein armer, blinder Knab'.

Ellens Gesang III(Ave Maria) op. 52-4 D.839 アヴェ・マリア(エレンの歌第3)

Adam Storck (Philipp Adam) (1780-1822)、原詩:Sir Walter Scott (1771-1832)、"The Lady of the Lake"から Ave Maria! Jungfrau mild, Erhöre einer Jungfrau Flehen, Aus diesem Felsen starr und wild Soll mein Gebet zu dir hinwehen. Wir schlafen sicher bis zum Morgen, Ob Menschen noch so grausam sind. O Jungfrau, sieh der Jungfrau Sorgen, O Mutter, hör ein bittend Kind! Ave Maria! Ave Maria! Unbefleckt! Wenn wir auf diesen Fels hinsinken Zum Schlaf, und uns dein Schutz bedeckt Wird weich der harte Fels uns dünken. Du lächelst, Rosendüfte wehen In dieser dumpfen Felsenkluft, O Mutter, höre Kindes Flehen, O Jungfrau, eine Jungfrau ruft! Ave Maria! Ave Maria! Reine Magd! Der Erde und der Luft Dämonen, Von deines Auges Huld verjagt, Sie können hier nicht bei uns wohnen, Wir woll'n uns still dem Schicksal beugen, Da uns dein heil'ger Trost anweht; Der Jungfrau wolle hold dich neigen, Dem Kind, das für den Vater fleht. Ave Maria!

Das Zügenglöcklein D.871 弔いの鐘

Johann Gabriel Seidl(1804-1875) Kling' die Nacht durch, klinge, Süßen Frieden bringe Dem, für wen du tönst! Kling' in weite Ferne, So du Pilger gerne Mit der Welt versöhnst! Aber wer will wandern Zu den lieben Andern, Die voraus gewallt? Zog er gern die Schelle? Bebt er an der Schwelle, Wann Herein erschallt? Gilt's dem bösen Sohne, Der noch flucht dem Tone, Weil er heilig ist? Nein, es klingt so lauter, Wie ein Gottvertrauter Seine Laufbahn schließt. Aber ist's ein Müder, Den verwaist die Brüder, Dem ein treues Tier Einzig ließ den Glauben An die Welt nicht rauben, Ruf ihn, Gott, zu dir! Ist's der Frohen einer, Der die Freuden reiner Lieb und Freundschaft teilt, Gönn ihm noch die Wonnen Unter diesen Sonnen, Wo er gerne weilt!

Am Fenster D.878 窓辺に

Johann Gabriel Seidl(1804-1875) Ihr lieben Mauern hold und traut, Die ihr mich kühl umschließt, Und silberglänzend niederschaut, Wenn droben Vollmond ist! Ihr saht mich einst so traurig da, Mein Haupt auf schlaffer Hand, Als ich in mir allein mich sah, Und Keiner mich verstand. Jetzt brach ein ander Licht heran, Die Trauerzeit ist um, Und Manche zieh'n mit mir die Bahn Durch's Lebensheiligtum. Sie raubt der Zufall ewig nie Aus meinem treuen Sinn, In tiefster Seele trag' ich sie, Da reicht kein Zufall hin. Du Mauer wähnst mich trüb wie einst, Das ist die stille Freud; Wenn du vom Mondlicht widerscheinst, Wird mir die Brust so weit. An jedem Fenster wähnt ich, dann Ein Freundeshaupt, gesenkt, Das auch so schaut zum Himmel an, Das auch so meiner denkt.